Liebe Unterversorgte,
nach Beendigung des Interessensbekundungsverfahrens liegen zwei Angebote für den Ausbau des Internets im Dorfkern vor. Die Telekom veranschlagt ca. 28000.- Euro für die Umrüstung des Kabelverzweigers (KVz) an der Dorfstraße, gegenüber der Einmündung der Eichenallee, KabelDeutschland (KD) etwa 60000.-, die in erster Linie aus für KD notwendigen Tiefbauarbeiten resultieren.
Wir halten, wenn auch KD heute schon 100MBit/sek. liefern würde, VDSL (mit heute bis zu 50MBit/sek.) für die geeignetere Lösung, zumal bei KD weitere Kosten für die Hausanschlüsse für die Grundeigentümer anfallen würden, die bei VDSL/VDSL2 entfallen.
Wegen der anstehenden Finanzausschuss-Sitzung hatten wir kürzlich ein Treffen mit den Gemeindevertretern Fr. Itzerott, Hr. Drabner und Hr. Lentz. Die Gemeindevertreter Hr. Dürlich und Hr. Inzelmann waren leider verhindert. Es ging dabei um den "Stand der Dinge", natürlich um die Technik, um den Ablauf einer Umstellung und deren Finanzierung. Hr. Brüll und Hr. Sprung von LANconsult werden also auch bei der Finanzausschuss-Sitzung dabei sein, bei Bewilligung der finanziellen Mittel steht der Ausschreibung nichts mehr im Wege.
Thema war auch das weitere Vorgehen in anderen Bereichen Wohltorfs. So planen wir, auch den VDSL-Ausbau für die Querkamp-Siedlung, und damit vor allem im Waldkamp voran zu treiben. Insbesondere auch im Waldkamp gibt es nur Telefon-Kupferkabel, wahrlich ein Versäumnis in einem Neubaugebiet!
Verschiedentlich ist im Laufe der letzten Monate eine finanzielle Beteiligung der Nutzer ins Gespräch gebracht worden. Wir halten eine Beteiligung aber einmal für nicht durchführbar, vor allem aber sehen wir das Internet als Infrastrukturmaßnahme, wie den Straßenbau oder das Bildungssystem, für deren Finanzierung öffentliche Mittel verwendet werden, also auch von Steuerzahlern, die evtl. keinen Nutzen daraus ziehen. Und nicht zuletzt werden mit einem Ausbau Versäumnisse der letzten Jahre ausgeglichen, für die schon einmal Landesmittel bereit gestanden hätten...
Eine Frage ist uns kürzlich in den Sinn gekommen: Was geschieht eigentlich mit den Bestands-ADSL-Kunden, die keinen Bedarf für VDSL haben, wohl aber ADSL mit der Geschwindigkeit haben möchten, für die sie seit Jahr und Tag bezahlen (zumeist wird ja beim DSL6000-Anschluss im Dorfkern höchstens die Hälfte erreicht)? Auch wird ja ADSL mit 16MBit/sek. angeboten, was hier bislang nur Kosten, aber keine Geschwindigkeitssteigerung bedeuten würde.
Bei der Umstellung auf VDSL wird ja das Internetsignal über Glasfaser bis zum KVz geführt, wo es auf das bestehende Kupferkabel umgesetzt wird. Damit entfällt die Dämpfung der Strecke von Aumühle aus, was auch bestehende ADSL-Zugänge beschleunigen könnte. Und dafür, dass auch die ADSL-Anschlüsse auf die Glasfaser gelegt werden, spricht die Vorbereitung auf Vectoring/VDSL2, die uns schon beim früheren Treffen mit dem zuständigen Ingenieur der Telekom, Hrn. Kemper-Larive, angekündigt worden ist.
Ich habe heute bei Hrn. Kemper-Larive angefragt und umgehend Antworten erhalten:
Tatsächlich profitieren alle ADSL-Nutzer ebenfalls von dem Umbau auf VDSL! !
Die bestellten/bezahlten Datenraten können voraussichtlich bereit gestellt werden, aus momentan 2-3 MBit/sek werden 6 MBit/sek, auch sind 16 MBit/sek buchbar. Hr. Kemper-Larive teilte mit, dass nach dem Umbau lediglich ein Anruf nötig sei, um die neuen Raten zu erhalten. Eine automatische Umstellung erfolge nicht, da evtl. neue Router im jeweiligen Haushalt notwendig werden könnten, die diese Geschwindigkeit überhaupt beherrschen. Die alten Kupferleitungen nach Aumühle hätten nur noch Bedeutung für diejenigen, die unbedingt einen Festnetzanschluss benötigen. Aber die Tage der Festnetzanschlüsse sind ja ohnehin gezählt...
Wir haben uns sehr über diese Erkenntnis gefreut, zumal damit ganz erheblich mehr Haushalte von einem VDSL-Ausbau profitieren, als zunächst angenommen, ohne dafür mehr bezahlen zu müssen. Wer sich, wie wir, nach VDSL-Geschwindigkeiten sehnt, kann dann jederzeit von der "Daten-Landstraße" auf die "Datenautobahn" wechseln.
Viele sonnige Grüße,
Matthias Schulz